SAL-Glider in Styrodurbauweise
Mit einfachen Mitteln, aber so hochwertig wie möglich...

Heinkel He-100

Die Daten...
- Spannweite 1.500mm / Länge 1.130mm
- geplantes Abfluggewicht: ca. 270g
- Akku: 2S/610mAh/20C, 35g
- Servos Höhe/Seite: 2 x HXT500, je 5g
- Servos Quer: 2 x S0361, je 4g
- Steuerung: 2xQR, HR, SR
- Empfänger: 4-Kanal Orange (DSM2), 2g

Nachdem Kollegen bis zu 800 EUR teure Fluggeräte dieser Art am Start haben, war der Ehrgeiz geweckt, mit einem Eigenbaumodell und einfachen Mitteln bei weit geringerem finanziellen Aufwand von den Flugleistungen her in diese Region zu kommen. Obs geht, werden wir sehen.

Da Mittel und Bauweise im Vergleich zu den hochtechnisierten Laminierverfahren eher primitv sind (sieht man von den Fräsarbeiten der Kerne einmal ab), wurde bei der aerodynamischen Entwicklung und Auslegung auf ein Modell mit absoluten wettbewerbsfähigen Daten geachtet. Nach Möglichkeit sogar noch besser, um die Unzulänglichkeiten des Baus ein bischen auszugleichen.

Bildergalerie:
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Baubericht

Planung und Aerodynamik
Von der Geometrie wurde eine Mischung aus im Netz bekannter Formen und Geometrien gewählt - also nichts neues. Dafür wurde lange an der Aerodynamik herumgefeilt - diverse Profile, Profildicken und Anstellwinkel wurden mit Hilfe von FLZ Vortex durchgespielt. Und das sind die berechneten Werte für horizontalen Geradeausflug und einem Anstellwinkel von 7,1°, bei dem der Strömungsabriss beginnt (die Strömung aber noch nicht abgerissen ist):
- 0° / 7,1°
- cA = 0,265 / 0,87
- Stabilitätsmaß: 23,2% / 6,4%
- Fluggeschwindigkeit: 7,64m/s / 4,1m/s
- Gleitzahl E: 9,97 / 15,3
- Sinkgeschwindigkeit: 0,76m/s / 0,28 m/s
- Widerstand: 0,23N / 0,15N
Bei einer angetriebenen Version würden also 23g bzw. 15g Schubleistung schon ausreichen. Auch die Sinkgeschwindigkeiten lassen einen guten Flug erwarten...

Und los gings, mit dem Bau...
Das Seitenleitwerk wird aus 6mm Depron gefräst. Weil es hauchdünn ist und das gewählte Profil möglichst originalgetreu sein soll, bleiben in der Profilmitte runde Rosetten stehen. Umgedreht auf die andere Seite, kann es so der Fräser nicht in die Tiefe drücken. Haltelaschen und Rossetten müssen hernach mit dem Messer weg geschnitten und verschliffen werden.
SAL / HLG Glider by fly2air.com
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Der Kern nach dem Verschleifen - knapp 2g leicht.
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Das abgetrennte Ruder wird an der Kante mit einem 3x0,5mm Carbonstäbchen gefestigt und mit UHUpor und Tesafilm angeschlagen. Dann folgt die Beplankung in bekannter Papier-/Ponalart - neues Gewicht: 6g (und ein bischen schwerer als erhofft).
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In gleicher Weise folgt das Höhenleitwerk. Der Kern 3g, fertig dann 9g (und wieder ein bischen zu schwer).
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Jetzt folgen die Flächenhälften. SAL / HLG Glider by fly2air.com
Weil die Fräse nur 50cm kann, zunächst die Mitte...
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und dann die Randbögen. Die hauchdüne Endleiste wird mit Leichtbauspachtel "gefüllert".
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Gewicht der beiden Flächenkerne: 56g.
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Die Endleiste wird durchgehend noch mit einem Streifen Carbonmatte (8g/m²) belegt, als Holm wird ein 3x1mm Carbonstab eingeklebt. Und während der Trocknungsphasen immer schön beschweren, damit sich nichts verzieht.
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Für die Ableitung der Kräfte beim Abwurf auf den Rumpfstab wird auf die Unterseite der beiden Flächenhälften ein 10x0,5mm Carbon-Flachstab eingeklebt.
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Die mit Ponal/Papier beplankte Fläche und angeschlagenem Querruder.
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Der gefräste Rumpf-Rohling
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...bringt 11g auf die Waage.
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Weil wir keinen (preislich) akzeptablen Boom Tail gefunden haben, muss ein 6er Carbonrohr herhalten - Gewicht: 21g
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