Die Daten...
- Spannweite 140cm = Maßstab 1:12
- Bauweise: Styrodur, gefräst
- Motoren: A2212-10, 1.400kV, 46g, 16A (kann 26A)
- Props: APC Klapp 9x7
- Akku: 3s/2.200/30C
- Servos: 2 x EMAX 3301
- Abfluggewicht: 994g
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Links zu den anderen Horten:
V1 Segler (1,40m und 1,68m) [go...]
V3 (Schubantrieb) [go...]
V3 Mini-Horten (70 cm) [go...]
Noch eine Horten? Ja - diesmal mit einem Druckpropeller hinten drauf. Quasi als "Feierabend-immer-mit-dabei-Nuri". Muss natürlich mit Beleuchtung sein. Der Start soll - den Nuri an einem kleinen Starthaken gehalten - einfach und per Handwurf gehen. Rauswerfen, 1m segeln und den Motor einschalten. So zumindest die Idee dabei. Spannweite für einen einfachen Transport = 1,40m.
Warum den Propeller hinten und nicht vorne? Weil bei einer Änderung der Anströmung die Kraftwirkung der angesaugten Luft vor dem Schwerpunkt läge und so de-stabilisierend wirken würde. Hierzu gibt es eine schöne Abhandlung und Darstellung von John Yost ("Die Krux mit der Seitenstabilität").
Als Motorset kommt der in der Jak-9U erprobte und bewährte Klappantrieb mit 9,7 Aeronaut Klapp-Prop rein (siehe auch "Antriebskombi Midi speed". Motor und Akku müssen wegen Schwerpunkt sehr weit nach vorne - heisst: eine lange Welle, mindestens 2 bis 3-mal gelagert. Kleine Herausforderung, sofern der Nuri auch schnell sein soll.
Und das Flugverhalten? Sie fliegt wie erwartet besser, als die Schubversion. Weil die ein Stück Auftrieb und Strömung zerstörenden Schubrohre nicht da sind. Abriss kennt sie nicht - wie der Segler. Kommt immer wieder in Fluglage zurück. Und die Sache mit der langen Welle klappte dann nach einigen Versuchen auch - sie nimmt aber ein Stück Leistung weg.
Videos
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Bildergalerie:
Schritt 1: Planung und CAD
Schritt 2: Das Kit herstellen = NC und fräsen
Schritt 3: Bauen ...
Schritt 3: Überlegungen zur Welle ...
Längere Pause - und weiter gehts: zunächst der Motorhalter - ein Aluwinkel, tiefer gelegt, damit die Motorwelle mit der Antriebswelle fluchtet.
Nächster Schritt: Ruder anschlagen - ziemlich großer Spalt unten, damit sie die großen Ausschläge leichter mitmachen.
Erstflug, 25.7.2019, 42MB, mp4 => [go...]
...lackiert, 31.7.2019, 36MB, mp4 => [go...] mit Musik [utube]
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Baubericht
Das aerodnamische Design ist vom ehemaligen Segler V1 übernommen. Die Aero-Kalkulation entfällt damit.
Diesen also einfach auf 1,40m runter skalieren und den Durckanrieb einbauen.
Neu und etwas größer gestaltet wurde die Akkuklappe. Der Akku soll vorne quer liegen.
Der Pilot wird zur Abwechslung diesmal eine Pilotin.
Als erstes - die Akkuklappe. Hier gleich das fertig gefräste Teil.
Es folgt das Häubchen - der Einfachheit halber und weils leichter ist, wieder aus einem Schrumpfschlauch.
Dann das Mittelteil. Damit nicht soviel Styrodur "verfräst" wird, ein schmaler Streifen mit 80mm Höhe. Die Flächenteile sind wesentlich flacher - Fräszeit und Abfall wären unnötigerweise in die Höhe geschnellt. Natürlich hats in der Länge mal wieder nicht auf die Fräse gepasst - deshalb das Schwänzchen extra.
Nächster Schritt: die Pilotin. Weil zwei zur Auswahl stehen - einfach beide gefräst (für die andere findet sich bestimmt ein anderes M 1:12-Modell).
Jeweils vordere und hintere Kopfhälfte ...
... zusammen kleben und die Struktur der Haare mit Kugeschreiber nachziehen.
Cockpit ausgemalt und die Damen lackiert. Welche wird den Horten fliegen?
Für einen exakten Aufbau der Horten wird aus dem CAD-modell eine Helling abgeleitet und gefräst
...und winkel-genau aufs Baubrett geklebt.
Das Mittelteil nimmt Platz - und passt!
Während die Flächen-Mittelstücke gefräst wurden, sind die Flächen-Außenteile schon mal angepasst worden (sie stammen aus einer missglückten 1,68m-Horten und mussten in Größe und Proflierung etwas nachgearbeitet werden).
Scheint alles zu passen.
Tja - ein Horten eben. Manche lieben ihn, manche so ganz und gar nicht. Auf jeden Fall aber ist es ein Nurflügler der in Form und Flugbild heraussticht - und "wackel-frei" fliegt!
Gewichts-Check zwischendurch - zuvor aber eine Aushöhlaktion. Denn alles was hinter dem Schwerpunkt liegt und nicht erforderlich ist, muss bei diesem Flieger weg! Die Flächenmittelstücke zuerst - sie wiegen 52g, so wie sie aus der Fräse kommen.
Nach der Aushöhlaktion sind es noch 41g - 11g weniger, klingt nicht viel, ist aber mehr als das Servo ...
Dann den ganzen Stapel auf die Waage - Mittelstück mit angeklebtem Schwänzchen, die Flächenmittelstücke und die beiden Außenflügel: 241g - das klingt erstmal gut ;-)
Dann wird geklebt - die Flächenmittelstücke an das Mittelteil zuerst. Innen ist ja nun alles offen, so dass die Servokabel später durchgezogen werden können. Und nicht vergessen die Helling zuvor mit Klebeband abzukleben, damit auslaufender Leim den Flieger nicht da drauf verklebt.
Die Außenflächen sind angeklebt, ...
das Cockpit geschlossen ...
und die Servoschächte ausgehoben.
Der Einbau der RC-Komponenten kann losgehen (wobei die lange Welle nach wie vor das größte Kopfzerbrechen bereitet) ...
Erste Versuche mit einem 3er Carbonrohr verliefen sehr ernüchternd: Kaum Drehzahl drauf und die Vibrationen wollten gleich die ganze Apparatur vom Tisch reissen.
Deutlich besser und im Vergleich schon richtig gut waren die Versuche vom Fliegerkollegen MvP: er hat einen stärkeren Motor (35er) und größeren Prop (11er) mit Keramik-Lager und einer Kombi aus Messing- bzw. Alurohr (nimmt Torsionskräfte auf) und sehr stabilem 6er-Carbonrohr (nimmt die Biegekräfte auf) aussen rum getestet. Vibrationsfrei auf diese Länge aber wars auch nicht.
Nächste Überlegungen:
1. Hilfe holen. Wo? Im RCN-Forum. Ergebnis: eine ganze Reihe guter Tipps - man spürt eben die Erfahrung der Kollegen.
2. Materialien auf Gewicht untersuchen - hier die Liste:
Variante #1: Edelstahlrohr, 3mm, mit 2mm Carbonstab innen = zirka 11-12g zuzüglich Lager und Befestigung hinten.
1 - Messingkupplung mit Madenschrauben, 2 - 6mm Sperrholzspanten in den Rumpf verklebt, 3 - 8x7 Alurohr in Rumpf und Spanten verklebt. 4 - Rillenlager, 3x7x4, hinten als Festlager (?) ins Alurohr verklebt plus 5 - Abstandshülse aus Messing (leitet den Druck vom Mitnehmer auf den Innenring).
Dann die Welle samt Einbau:
- Sportpfeil, Durchmesser 5,5mm, innen Alu, aussen Carbon gewickelt, sehr leicht und stabil
- Drehteil mit 3mm Welle für den Klapp-Prop - mit Metallkleber ins Alu des Pfeils geklebt
- Festlager, 8mm Aussen-, 3mm Innendurchmesser drauf
- ein Carbonrohr, aus Gewichtsgründen durchlöchert, aussen 10mm, innen 6mm, etwa 2mm tief auf 8mm aufgeweitet
- dieses wird in den Rumpf verklebt, um die Schubkräfte ins Modell zu leiten
- das Festlager passt in die 8mm-Öffnung
In Rumpfmitte liegt ein Lagerbock mit Loslager - wie die Kollegen im Forum gesagt haben, dämpft dieses bei etwa ein Drittel Länge der Welle angebracht, die Schwingungen der Welle (zuvor ausprobiert). Der Motor selbst bildet das Endlager - im Grunde auch ein Loslager. Motor und Lagerbock wurden lose eingelegt, auf spielfreien Lauf eingestellt und dann mit Epoxy eingeklebt. Die Richtung des Druckvektors wurde zuvor mit FLZ berechnet und stimmt hoffentlich. Denn sonst wirds schwierig ...
Und - wie läuft die Geschichte? Laut, leicht vibrierend, aber Vollgas geht. Fliegen kann man also damit - mal sehen, wie es in der Luft dann ist. Die Vibrationen rühren vom Sportpfeil her: der Rundlauf ist leider nicht 100-prozentig. Wahrscheinlich wird die Welle später gegen ein 6mm-Edelstahlrohr gewechselt (das haben die Kollegen aus dem Forum ebenfalls empfohlen). Jetzt kommt aber erstmal das Modell wieder an die Reihe.
Der Spalt wird unten mit Folie überklebt ...
und auf der Oberseite mithilfe derselben Folie angeschlagen. Ruderhorn mit Epoxy einkleben, die Anlenkung ist direkt gebogen
Unten ist ein Starthaken eingeleimt - er trägt und stabilisert Motor und Akku. Ob er jemals gebraucht wird? Eher nicht - höchstens als Wurfkeule (zum werfen aber liegt er ein bischen zu weit vor dem Schwerpunkt). In die Flächen wurde eine 4er Carbonrohr eingeklebt und dann der ganze Unterboden mit Papier und Ponal/Wasser (siehe hier) beplankt.
Tja - und dann? Kommt, was unvermeidlich war: Blei. Unten in der Nase 90g (!)
... weils nicht reicht, oben nochmal 3 x 40g plus eine 40g-Platte. Insgesamt 250g - eine reine Bleiwüste!
Da liegt sie jetzt - fertig zum Erstflug (endlich ...)
Der Erstflug fand statt:
- ertsmal über Kopf geworfen, Kopf getroffen, Horten auf die Nase gefallen, Nase eingedrückt, Porpeller gebrochen, Welle leicht verbogen
- dann Handwurf, um zu sehen, ob sie überhaupt fliegt. Zu schwach geworfen, gleich wieder auf die Nase geplumpst.
- nochmal versucht - wieder auf die Nase, diesmal auch eines der Servos gebrochen
Ab nach Hause, repariert, dann mit verbogener Welle der nächste Startversuch - diesmal Gummistart
- man darfs kaum sagen: Querruder gegensinnig eingestellt (trotz mehrfacher Kontrolle und die Kollegen habens auch nicht bemerkt), Rolle geflogen und wieder auf die Nase. Die aber hats diesmal ausgehalten.
- dann endlich - Ruder richtig herum - Start gut, Flugeigenschaften sind super! Sie liegt absolut ruhig und stabil (ruhiger als die Horten mit Schubdüsen) auch bei sehr niedriger Geschwindigkeit.
Hier ist das [Erstflug-Video] .
Whats next? Andere Welle, damit man auch mal Speed geben kann. Und dann wieder Handstart probieren. Und das Finish - Favorit ist derzeit unten gelb mit dunkelblauen Streifen, oben dunkelblau mit gelben Bögen + ein Pfauenauge-Auge ;-)
Dunkelblau wurde es nicht - ein dunkles grau-metallic sollte es werden. Und - großer Reinfall!!
Weil es in der Montana-Serie kein metallic anthrazit etc. gibt, kam eine Dose von duplicolor zum Einsatz. Ganze 16,72 für 400 ml macht das und die ganze Dose ging für die paar dunklen Streifen drauf! Zum Vergleich: Die gelbe Dose Montana Black mit 400 ml kostete 3,60 EUR und für das gelb oben plus die gesamte Unterseite der Horten ging grade mal ein Drittel der Dose drauf. Also - nie wieder duplicolor und wenn's geht, nicht nachmachen ;-)
Die Pilotin
... und das Cockpit.
Die Welle ist notdürftig "gerade-gebogen", die Bremse im Regler aktiviert - der nächste Flug kann kommen.
Und hier ist er [go...] (die Antriebswelle klappte noch immer nicht so recht und musste nochmals überarbeitet werden - aber dann klappte auch dieser Punkt).
Das Abfluggewicht mit einem 3s/2.200/30C-LiPo liegt mit 994g über den anvisierten 900g, hat aber die 1kg-Marke knapp verpasst ;-)