Der Plan und Papierschnitt: rot = Rumpfvorderteil, blau = Rumpfhälfte hinten, gelb = die Flächen, grün die Vorfläche. Höhenleitwerk und Fläche sind im blauen Teil - das Vorderteil wird nur drangesetzt und hat keinen wesentlichen Einfluss aufs Flugverhalten. Der Grund der Trennung: Für vorne und hinten wurde eine Styrodurplatte mit 6cm verwendet => vorne hochkant und hinten quer. Natürlich kann man den Rumpf auch in einem Stück bauen.
Um Gewicht zu sparen, war der Rumpf hinten zunächst als Kasten geplant (oben). Der besseren Formbarkeit halber aber ist es dann doch Vollmaterial geworden (unten), das später innen ausgehöhlt wird.
Für den richtigen Sitz und Winkel der Seitenleitwerke wurde eine Schablone verwendet. Die Leitwerke sind aus "Käse-Depron" (ein sehr stabiles 3mm-Depron auf dem Käseaufschnitt verkauft wird). Geleimt wird mit wasserfestem Ponal, zur besseren Festigkeit sind die Leitwerke mithilfe von Schaschlikspießen in den Rumpf gesteckt.
Der Motor wird eingebaut - als Pusher. Eigentlich müsste ein kleiner Impeller rein - aber: a) ist der Luftauslass hinten nicht sonderlich groß, b) vernichten Impeller regelrecht Strom (sie brauchen für diesselbe Schubleistung etwa doppelt soviel Strom wie ein Außenläufermotor) und c) hat das fast schon abartige Föngeräusch nicht mehr viel mit einem Flugzeug zu tun! Also Pusher - aber auch hier gilt: den Prop soweit wie möglich vom Rumpf weg - dann "schlägt" er den Luftstrom nicht so heftig und das weitläufig bekannte und grässliche "EasyStar-Geräusch" lässt nach. Geht man zusätzlich mit der Drehzahl runter und dem Prop-Durchmesser rauf, wird es fast schon so angenehm wie ein Frontpropeller. Doch mit dem kleinen Motor gibt es Grenzen: hier kommt die Kraft letztlich dann doch aus der Drehzahl. Soll heißen: 2.500 U/V an einem 3S-Akku.
Die Lufteinlässe vorne werden mit einer zum Rundmesser angeschärften Kleiderstange geschnitten. Durch sie erhält der Regler seine Kühlung. Und - erste Formen sind schon erkennbar.
Dann beginnt die Aushöhlaktion des hinteren Rumpfteiles - mithilfe einer alten Lötpistole und einem entsprechend geformten Draht wird "heiß" geschnitten.
Das Höhenleitwerk wird ohne Ruder als Pendelleitwerk gebaut - es soll sich als Ganzes drehen. Natürlich müssen die Ausschläge dann entsprechend kleiner sein, sonst wird der Zwerg-Jet zu giftig. Ein 4mm Carbonrohr dient als Welle und wird tief in die Leitwerkteile hinein verklebt. Ein 6mm-Carbonrohr (innen = 4mm) wird als Laufbuchse in den Rumpf und zur Arretierung innen auf das 4mm-Rohr geklebt.
Damit die Leitwerkflächen parallel zueinander und eben liegen, wird vor dem Klebevorgang der Rumpf gerade aufgelegt und die beiden Leitwerkhälften plan auf richtiger Höhe unterlegt (unten). Dann werden sie mit 5min-Epoxy auf das 4mm Rohr geklebt. Zur Verstärkung werden die Leitwerkflächen zur Spitze hin mit 5min-Epoxy hauchdünn bestrichen (alternativ könnte man ein 3 x 1mm Carbonstäbchen einkleben).
Nach Trocknung erfolgt derselbe Vorgang auf der Unterseite. Das Ruderhorn ist ein übrig gebliebener Servohebel - zu erkennen sind links und rechts davon die kleinen 6mm-Rohrstückchen als Arretierung - damit kann das Leitwerk nicht nach rechts oder links verrutschen. Damit die Leitwerkhälften freien Lauf haben, wird während der Klebephase zwischen Leitwerk und Rumpf ein kleiner Karton geklemmt.
Bevor die Vorflügel montiert werden, wird erstmal eine Haube gezogen. Einen Schrumpfschlauch aufschneiden, ankleben, fönen und entsprechend zuschneiden. Zudem wird mit der Kleiderstange durch das vordere Rumpfteil ein Rundloch geschnitten (s. Lufteinlässe weiter oben) und durch die abgetrennte Kabinenhaube eine Öffnung für den Akkuschacht. Das Akkukabel verläuft später durch das Rundloch in den hinteren Rumpfteil. Dann werden die beiden Rumpfteile miteinander verklebt.
Damit die Vorflügel auf jeder Seite gleich verlaufen, wird mithilfe der Seitenansicht eine Schablone aus Karton erstellt und die Linie angezeichnet. Die Oberkante der Linie läuft dabei eben in das hintere Rumpfteil über. Die Vorflügel sind aus 3mm-Depron ausgeschnitten, sie haben - von vorne draufgesehen - eine leichte Wölbung. Dazu werden die Depronschnitte über ein runde FLäche (z.B. Flasche) gelegt (mit Test geklebt) und gefönt. Nach Abkühlung verbleiben sie in der gerundeten Stellung. Dann mit einem 2,5mm Bohrer eine ca. 2...3mm tiefe
Nut entlang der angezeichneten Linie fräsen und die Depronplatten mit Holzleim einleimen.
Und so liegt sie nun da, die F-18, und wartet auf ihre Flächen...
Die Flächen werden entgegen der bisherigen Gewohnheit nicht durch den Rumpf geschoben, sondern von außen aufgeklebt. Ein 4er Carbonrohr wird durch den Rumpf geschoben und verklebt. Es sorgt für Stabilität und hält die Fläche. Darauf achten, dass das Rohr parallel zum HLW und im 90°-Winkel zum Rumpf liegt In die Fläche wird eine 4mm Nut geschnitten bzw. gefräst.
Rumpf, Carbonrohr und Fläche werden innen, außen und in der Mitte mit 2-Min-Epoxy verklebt und gehalten bis fest. Der Rest wird mit Ponal verklebt und trocknet gemütlich über Nacht.
Die Spalten mit Balsaspachtel füllen...
...und verschleifen.
Die Haube wird provisorisch gesteckt (später soll die Kalrsichthaube drauf). Das Akkukabel ist auch schon verlegt
Das Innenleben: vorne QR-Servo und Empfänger und hinten HR-Servo und Regler.
Der Schacht ist provisorisch geschlossen. Ein Trick: In die Rumpfnase wurde ein 2mm-Schlitz gesägt und eine Epxoydharzplatine (alte Platine) eingeklebt. In Verlängerung dieser Platine ist auf der Rumpfunterseite ein 3er Carbonrohr eingeklebt - diese Maßnahme soll verhindern, dass bei einem Einschlag a) die Nase bricht und b) die vordere Rumpfhälfte nicht abknickt.
Vor dem Erstflug - die Spannung steigt...
Es ist soweit: Start - kräftiger Wurf, eine schnelle Rolle, Nase runter und steckt in der Wiese! Wie gut, dass die Nase präpariert war. Dreck weg gewischt, Schwerpunkt weiter zurück, Querruder gerade gestellt und 2-ter Start. Wieder kräftiger Wurf, zu viel Höhe dazu, ein Salto Mortale - aber oben aus der Rückenlage umgedreht, Motor aus und mit(!) Rückenwind "hubimäßig" heruntergesegelt. Sah schon mal sehr vielversprechend aus. Jetzt ist das Vertrauen da - so ein Flugzeug muss fliegen! Schwerpunkt wieder etwas vor, mäßiger Wurf ganz leicht nach oben und - geht sauber und gerade raus.
Und fliegt ab sofort super stabil, leichte Höhentrimmung - das wars. Abfangbogen zeigt, dass Schwerpunkt etwas zu weit hinten liegt - aber sie ist auch so stabil. Abrissverhalten - ein Traum! Sie reisst nicht, nein, sie nimmt nichtmal die Nase runter - sie bleibt wie ein Drachen in der Luft und kommt schräg in Richtung Erde "getänzelt".
Und zum Abschluss noch eine Bilderbuchlandung: langsam angekommen, Zeit um kurz vor dem Aufsetzen die Nase hoch zu nehmen und dann legt sie sich sanft auf den Rasen. Leergewicht war 186g, Abfluggewicht mit 3S/500er 234g. Werden wohl am Ende dann 260g werden. Verträgt sie aber gut.
Nun - die Bilder danach zeugen noch vom ersten Fehlversuch im Dreck - aber, es hat nichts gemacht!
Also - es geht an die Fertigstellung. Und wieder einmal die Gretchenfrage: welche Farbgebung???
Nun, der Lack sollte so leicht als möglich sein. Eigentlich sollte es ein grau werden => Montana Black, eine super Farbe. Doch der kalkulierte Gewichtszuwachs lag zwischen 10 und 15g - zuviel. Also: Felgensilber. Gewichtszuwachs gerade mal 3g - ein schlagendes Argument. Aber wie weiter? Die Entscheidung fiel auf eine deutsche Ausführung. Hatte mal eine Phantom in ähnlicher Lackierung mit gelben Streifen gesehen. Das ist jetzt das Ergebnis.
Zum Schluss wird noch die Sytrodurdhaube durch eine Klarsichthaube aus Schrumpfschlauch mit Pilot ersetzt
Nachbesserung(en)
Das Pendelleitwerk funktionierte zwar sehr gut, erwies sich aber als ungeschickte "Stolperfalle": Landeanflug, kurz über dem Boden Höhe gezogen, damit sich der Jet noch etwas anstellt und schön aufsetzt und was passiert? Die Leitwerkspitzen vergraben sich im Rasen, knicken um, der Flieger steht sofort, ein Ritzel im Servo ist gebrochen.
Abhilfe: den vorderen Bereich des Leitwerks mit dem Rumpf verklebt, das Leitwerk knapp vor der Drehachse aufgeschnitten und den hinteren Teil zum Höhenruder umfunktioniert.